Gelbverzwergungsvirus im Gerstenanbau

Wintergerste - wann soll die Aussaat stattfinden?

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Das Gelbverzwergungsvirus ist eine der bedeutendsten Viruskrankheiten bei Wintergerste.


Erstmals seit vielen Jahren wurden die österreichischen Gerstenflächen heuer wieder teils sehr stark vom Gelbverzwergungsvirus befallen. In einigen Regionen führte der Virusbefall sogar zu großflächigem Umbruch der Wintergerstenbestände im Frühjahr 2024.

Monitoring von Virusbefall

Das heuer durchgeführte Monitoring von Virusbefall bei Blattläusen und Zikaden zeigt eine fast flächendeckende Verseuchung der Insekten-Populationen mit BYDV und auch WDV. Das betrifft auch den sonst nicht so stark betroffenen Westen und kommt nach dem starken Befallsjahr 2024 ja nicht überraschend.

 

Aufgrund dessen und der doch noch warmen Temperaturen (auch Bodentemperaturen beachten) sind frühe Aussaaten von Wintergerste, -triticale und durum heuer sicher besonders gefährdet.

Eine spätere Aussaat nicht-toleranter Sorten ab ca 5.Oktober (je nach Region auch später) ist pflanzenbaulich sicher vertretbar und eine wirksame Vorbeugungsmaßnahmen gegen Virusinfektionen.


Auch Hybridgerste eignet sich da gut für eine späten Aussaattermin.


Weitere Details sind unter folgendem Link zu finden:

https://warndienst.lko.at/getreidevirosen+2500++1075648+6635

Vorbeugung und Behandlung

Eine Behandlung virusbefallener Gerstenbestände ist nicht möglich. Vorbeugende Maßnahmen sind hier also die einzige Möglichkeit, um dem Virusbefall entgegenzuwirken. In erster Linie spielt hier der Aussaattermin eine wichtige Rolle. Je später die Gerste gesät wird, umso geringer ist die Gefahr, dass der Bestand als attraktives Ziel für die Läuse wahrgenommen wird. Anbautermine in den ersten Oktobertagen sind hier einer Aussaat im September jedenfalls vorzuziehen. Eine weitere Möglichkeit zur Eindämmung der Virusverbreitung stellt eine Blattlausbehandlung mit Insektiziden dar. Hier ist allerdings der Zeitpunkt der Behandlung entscheidend, um die Blattläuse wirksam zu bekämpfen. Zudem wird das Auftreten des Gelbverzwergungsvirus damit meist nur eingedämmt. Eine tatsächliche Vermeidung der Infektion ist kaum möglich. Die dritte und sicherste Maßnahme, um Gerste ohne Virusschädigung produzieren zu können, ist die Wahl von virustoleranten Gerstensorten. DIE SAAT bietet mit der frühen, besonders kurzen Sorte LG ZEBRA (mz), der neuen Hochertragssorte RGT ALESSIA (mz), wie auch den beiden Bio-Sorten MILENA (zz) und PARADIES (mz) bereits eine breite Auswahl an virustoleranten Gerstensorten an.


Text: Portfoliomanagement Getreide. RWA Saatgut

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