Erfolgreicher Herbstanbau: Sortenempfehlung

Winterweizen: Warmes Frühjahr begünstigt Pilzkrankheiten

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Sortenempfehlungen für die Futter-, Mahl- und Qualitätsweizen-Produktion für den Herbst 2024.

Weizenernte im Vegetationsjahr 2024

Die Weizenernte 2024 wuchs in einem Vegetationsjahr mit überdurchschnittlich hohen Temperaturen heran. Jeder einzelne Monat seit dem Vegetationsbeginn im Frühjahr stellte einen neuen Rekordwert im Vergleich zum langjährigen Mittel dar. Die sehr hohen Temperaturen zu Frühlingsbeginn führten zu einem sehr frühen Vegetationsstart. Auch die Hauptwachstumsphasen waren überdurchschnittlich warm, die besonders schädlichen Hitzeperioden fehlten allerdings größtenteils. Zugleich fielen überdurchschnittlich hohe und regelmäßige Niederschläge – beste Voraussetzungen für hohe Erträge, aber auch die Entwicklung von Pilzkrankheiten im Getreide.

Pilzkrankheiten im Getreide

Bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt ab Ende März konnten im Weizen Krankheiten wie Septoria tritici, Gelbrost und Braunrost festgestellt werden. Dieser frühe Befall erforderte rasches Handeln, um weitere Infektionen frühzeitig zu vermeiden. Feuchtwarme Bedingungen zur Blüte führten außerdem zu vermehrten Fusariuminfektionen. Unter diesen Bedingungen sind eine professionelle Bestandesführung und hohe Sortenleistungen Grundvoraussetzung, um günstige Wachstumsbedingungen in hohe Erträge zu verwandeln.

Sortenempfehlung Mahlweizen

Als regional gezüchtete Sorte erfüllt der Mahlweizen ERNESTUS diese Anforderungen sehr gut. Die Sorte ist sehr gut tolerant gegenüber Braunrost und Gelbrost sowie Fusarium. Bei etwas längerem Wuchs ist ERNESTUS sehr gut standfest, was wiederum den Einsatz von Wachstumsreglern erleichtert. Er zählt zu den frühreiferen Mahlweizen. Das wiederum macht sich auch bei stressigen Abreifebedingungen mit überdurchschnittlich hohen Hektolitergewichten bemerkbar. Ergebnisse der AGES (siehe Grafik) und aus der Praxis bestätigen ERNESTUS als einen ausgesprochen ertragsstarken Mahlweizen. Günstige agronomische Eigenschaften bringen dazu noch die Ertragssicherheit und erlauben eine effiziente Mahlweizenproduktion.

ERNESTUS besticht durch hohe und sehr stabile Ertragsleistungen bei zugleich hohen Proteingehalten und Hektolitergewichten.


Quelle: AGES Wertprüfungsergebnisse, Feucht- und Übergangslagen, alle Standorte, n = 40

Sortenempfehlung Futterweizen

Auch bei Futterweizen war 2024 eine effektive Bekämpfung von Fusarium sehr wichtig. Für den Anbau im Herbst 2024 steht mit der Sorte LG MONDIAL ein Futterweizen mit einer deutlich verbesserten Fusariumtoleranz (AGES Ausprägungsstufe 5) zur Verfügung. LG MONDIAL ist außerdem überragend gut in der Standfestigkeit (einzige Sorte mit AGES Ausprägungstufe 1). Damit ist er bestens für sehr gute Standorte und Standorte mit hohem Fusariumdruck geeignet. Zu berücksichtigen ist die etwas erhöhte Gelbrostanfälligkeit. Hier ist auf eine rechtzeitige Bekämpfung zu achten. Gelbrost spielte auch in einigen Qualitätsweizenanbaulagen eine Rolle. In den meisten Fällen reichte eine einmalige Fungizidmaßnahme aus, um größere Infektionen und Ertragsausfälle zu vermeiden. Diese Maßnahme muss allerdings, an die Entwicklung des Infektionsverlaufs angepasst, früher als klassische Fungizidmaßnahmen erfolgen.

Sortenempfehlung Qualitätsweizen

Auch beim Qualitätsweizen AXARO war diese Maßnahme sehr oft erfolgsbestimmend. AXARO zeichnet sich durch eine sehr rasche Entwicklung im Frühjahr und ein frühes Ährenschieben aus. Damit konnte er von den Wachstumsbedingungen im heurigen Jahr gut profitieren und ist damit auch für trockene Standorte sehr gut geeignet. Auf guten Standorten und in feuchteren Übergangslagen erreicht EKONOM sehr hohe Leistungen. Er ist ein begrannter, gut standfester Qualitätsweizen. Besonders positiv ist das hohe Stickstoffaneignungsvermögen. Damit erreicht EKONOM hohe Erträge und zugleich hohe und stabile Proteingehalte.


Text: Philipp Karoshi, RWA Saatgut

EKONOM erreicht sowohl bei unbehandelten als auch behandelten Varianten sehr hohe Erträge. Eine einmalige Fungizidbehandlung setzt dieser stickstoffeffiziente Qualitätsweizen sehr effektiv in Mehrerträge um.


Quelle: AGES Wertprüfungsergebnisse, Trockengebiet 2018 – 2023, Standorte mit fungizidbehandelter und unbehandelter Variante, n = 12 behandelt, 12 unbehandelt

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