Zwischenfrüchte und Wasser
Gerade unter trockenen Bedingungen ist der Zwischenfruchtanbau effizient und die Angst vor
übermäßigem Wasserverbrauch unbegründet.
In ganz Europa sind immer noch zu viele Landwirte dem Zwischenfruchtanbau gegenüber skeptisch. Die Angst vor zu großem Wasserverlust lässt sie entweder ganz auf den Anbau verzichten, oder es werden – der Förderung wegen – doch Zwischenfrüchte angebaut, allerdings bis zum letzten Moment damit gewartet.
Produktive Verdunstung
Mittlerweile gibt es aber auch hierzulande ausreichend Versuche, die den vermeintlichen Wasserverlust widerlegen. Entscheidend ist nämlich der Unterschied zwischen Evaporation (unproduktive Verdunstung) und Transpiration (produktive Verdunstung). Bei der Evaporation steigt das Wasser vom Boden direkt in die Luft auf und wird vom Wind verweht. Ganz anders stellt sich die Situation bei der Transpiration durch Pflanzenbewuchs dar. Zwar wird hier auch Wasser verdunstet, aber durch Beschattung, Aufbau von Biomasse und Versorgung des Bodenlebens ist die Bilanz im Vergleich zur Evaporation nicht negativ. Für interessierte Leser sei angemerkt, dass eine weiterführende Recherche zu diesem Thema gut möglich ist, da es schon langjährige Versuchsergebnisse, z.B. von der Fachschule Hollabrunn/NÖ und in wissenschaftlichen Arbeiten der BOKU sowie deutscher Hochschulen, gibt.
Viele positive Effekte
Dort ist auch zu erfahren, dass besonders der frühe Zwischenfruchtanbau und die daraus resultierende frühe Beschattung besonders wichtig sind. Ausreichend Blattmasse reduziert die Bodentemperatur signifikant und verhindert dadurch übermäßige, unproduktive Verdunstung. Als besonders günstig erweist sich ein stufiger Blattaufbau aus verschiedensten Pflanzenarten. Diese beschatten einander von oben nach unten gegenseitig und es kommt auch zu mehr CO2-Bindung und damit mehr Kohlenstoff im Boden, was wiederum, langsam aber sicher, zum Humusaufbau beiträgt. Dieser Effekt ist v. a. bei der Mischung „HumusPluss“ von DIE SAAT mit ihren elf Einzelarten zu beobachten. Aber auch Mischungen mit etwas weniger Komponenten wie „BodenPluss“ oder „ÖpulPluss“ sind hier besonders empfehlenswert. Alle Informationen zu diesen und allen anderen Zwischenfruchtmischungen finden Sie im aktuellen Fachblatt für Zwischenfrüchte und Begrünungen von DIE SAAT, im Landesproduktenhandel und online.
Anbauzeitpunkt entscheidend
Wie schon erwähnt, spielt auch der passende Anbauzeitpunkt eine Rolle. Bei einer Ansaat möglichst zeitnah zur Ernte der Hauptkultur kann man die Keimruhe des Ausfallgetreides nutzen und der Zwischenfrucht einen Vorsprung verschaffen. Mehrmaliges Grubbern kostet nicht nur Zeit und Kraftstoff, es verkürzt auch die Vegetationszeit der Begrünung, was wiederum zu mehr Evaporation führt. Mit allen Zwischenfruchtmischungen von DIE SAAT werden effektiv die Vorteile ausgewogener Begrünungen genutzt. So ist die Summe aus Erosionsschutz, Nützlingsförderung, Bodenverbesserung und Humusaufbau hoch wirtschaftlich. Und auch, wenn es mit dem Niederschlag wieder einmal nicht so passt: Die Zwischenfrucht hält, was sie verspricht – auch das Wasser im Boden.
Autorin: Gabriele Hirsch, RWA Saatgut