Wintergerste als Ganzpflanzensilage

Wintergerste als Ganzpflanzensilage bietet Vorteile in der Tierernährung und auch in der Energieproduktion.

Vorteile der Nutzung von Wintergerste als Ganzpflanzensilage

Wintergerste ist als wertvolle Kultur in der landwirtschaftlichen Praxis etabliert. Ihre Nutzung als Ganzpflanzensilage (GPS) bietet vielfältige Vorteile sowohl im Bereich der Tierernährung als auch in der Energieproduktion. Die flexible Nutzungsmöglichkeit sowie die effiziente Verwertung von Wirtschaftsdünger in Anbetracht der Möglichkeit, Gülle im Herbst sinnvoll zu verwerten, machen Wintergerste zu einer attraktiven Option in der österreichischen Landwirtschaft. Wintergerste-GPS zeichnet sich durch hohe Erträge und Nährstoffgehalte aus, die sie zu einem wertvollen Futter für Wiederkäuer machen. Durch die frühe Ernte können andere Frühjahrskulturen wie z.B. Mais problemlos in die Fruchtfolge integriert werden. Dies erhöht die Gesamteffizienz der Flächennutzung und trägt zur Steigerung der betrieblichen Erträge bei. Neben der Fütterung von Rindern bietet Wintergerste-GPS eine effektive Nutzung als Substrat in Biogasanlagen. Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität, Wintergerste sowohl als GPS als auch bei Bedarf zur Körnernutzung anzubauen, welcher es Landwirten ermöglicht, auf Marktänderungen oder ihren Bedarf zu reagieren.

Nährstoffversorgung für Wintergerste

Die Verwertung von Wirtschaftsdüngern wie Gülle ist ein zentraler Aspekt einer nachhaltigen Landwirtschaft. In Österreich bietet die Gülleausbringung im Herbst eine gute Möglichkeit, die Nährstoffversorgung für Wintergerste sicherzustellen und die Güllegruben vor dem Winter zu leeren. Diese Praxis ist erlaubt und hilft, Nährstoffe effizient für die nachfolgende Vegetationsperiode zu nutzen.

Erntezeitpunkt

Der optimale Erntezeitpunkt für Wintergerste als GPS liegt im Stadium der Milchbis frühen Teigreife. In diesem Zeitraum erreicht die Pflanze einen Trockenmassegehalt von etwa 30–35 Prozent, was für die Silierung ideal ist. Eine zu frühe oder zu späte Ernte kann zu Verlusten in der Futterqualität führen. Ein sorgfältig gewählter Erntezeitpunkt maximiert die Nährstoffdichte und die Verdaulichkeit der Silage. Wintergerste-GPS enthält etwa 6,0–6,5 MJ NEL/kg TM an Energie, 10–15 Prozent Rohprotein und etwa 20–25 Prozent Rohfaser, was sie zu einem ausgewogenen und nahrhaften Futter macht. Zusätzlich kann Wintergerste-GPS als Substrat in Biogasanlagen genutzt werden. Durch den hohen Methanertrag trägt sie zur effizienten Energieproduktion bei.

Sortenempfehlung

Eine besonders geeignete Sorte für Wintergerste als GPS ist RGT MELIA (mz) aus dem Sortiment von DIE SAAT. Diese Sorte zeichnet sich durch hohen Wuchs und gute Standfestigkeit aus. Sie bietet ausgezeichnete Masseerträge und einen hohen Nährstoffgehalt, was sie zu einer idealen Wahl für die Ganzpflanzensilage macht.

Autor: Johannes Stöckler, RWA Saatgut