Qualität beim Soja- Saatgut zahlt sich aus

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Für die Sojabohne war 2024 ein doppelt schwieriges Jahr. Erträge und auch Kornqualitäten waren oftmals nicht zufriedenstellend – mit Folgen für das Erntegut.


Die Sojabohne fällt mit ihrer Ertragsbildung in unseren Anbaulagen meist in eine heiße, trockene Witterungsphase. Die Kornausbildung und -füllung erfolgt ab Ende Juni, also zu einem Zeitpunkt, an dem das Wasser meist schon knapp ist und die Temperaturen bereits relativ hoch sind. Der Sommer 2024 war vielerorts der heißeste Sommer in der gesamten Messgeschichte. Vor allem die intensive Sonneneinstrahlung und die hohen Temperaturen von oben haben der Sojabohne nicht gutgetan. Die Folge waren oft schlecht oder gar nicht ausgebildete Körner in den Hülsen. Diese sogenannten „Schrumpelkörner“ sind vertrocknet, bevor sie die physiologische Reife erreicht haben. In der Ernteware sehen diese Körner optisch nicht schön aus, im Saatgut sind sie aber ein echtes Problem. Da diese Körner vertrocknet, aber nicht voll ausgereift sind, keimen sie nicht oder nur schlecht.


Im Herbst waren dann weite Teile Österreichs von starken Regenfällen oder sogar Hochwasser betroffen. Zu diesem Zeitpunkt waren oft nur die sehr frühen Sojasorten geerntet. Viele Bestände waren reif, mussten aber aufgrund der Witterung oft noch sehr lange unter feuchten Bedingungen am Feld bleiben. Dadurch konnten sich besonders viele Pilze entwickeln und die Körner befallen. In den Untersuchungen sind heuer besonders viele Pilze der Gattung Diaporthe zu beobachten. Diese Pilze sind optisch am Korn nicht sichtbar, können aber die Keimfähigkeit der Sojakörner stark schädigen.


Aufgrund dieser beiden Faktoren, Schrumpelkörner und Pilzbefall, ist ein besonders sorgfältiger Umgang mit dem Sojasaatgut gerade jetzt wichtig. Es gibt heuer besonders viele Fälle, bei denen die von Landwirten zurückgehaltene Ernteware aufgrund der beschrieben Faktoren als Sojasaatgut absolut ungeeignet ist. Professionelle Saatgutfirmen sind sich dieser Problemlage bewusst und bringen nur untersuchtes, zertifiziertes Saatgut auf den Markt, das den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Nur Premium-Saatgutmarken wie DIE SAAT garantieren geprüfte Saatgutqualitäten, die den Grundstein für einen erfolgreichen Sojaanbau legen.


Diese Probleme betreffen nicht nur Österreich, sondern weite Teile von Europa. So wäre mit der üblichen Norm von 80 % Keimfähigkeit bei Soja nicht ausreichend Saatgut für den Anbau 2025 verfügbar gewesen. Daher kann mit einer europaweiten Genehmigung heuer auch Saatgut mit 70 % angeboten werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass ausreichend geprüftes Saatgut für den Sojaanbau 2025 in Österreich verfügbar ist.


Der erste Rat für den Sojaanbau 2025 muss daher lauten: Seien Sie besonders sorgfältig im Umgang mit Ihrem Sojasaatgut und hinterfragen Sie die Saatgut-Herkunft, auch bei Ihrem Lohnunternehmer, der das Saatgut gleich mitbringt. Nur bei der Verwendung von Markensaatgut können Sie auf eine untersuchte Qualität vertrauen, das gilt für den Anbau 2025 in besonderem Maße.


Thomas Richter - DIE SAAT Sortenentwicklung Leguminosen