Soja als Zweitfrucht

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Lohnt sich Soja als Zweitfrucht

Viele Landwirte überlegen nach früh räumenden Kulturen wie Frühkartoffel und Wintergerste: Was mache ich mit dem Acker bis zum Vegetationsende?


Gleiches gilt, wenn ein Unwetter die Kultur zerstört hat oder Getreidebestände als Ganzpflanze siliert wurden.


Darum haben in den letzten Jahren immer mehr Landwirte bis Mitte Juli Sojabohnen gesät. Bei etwas höheren Ausgaben besteht hier die Möglichkeit, eine weitere Ernte und zusätzliches Einkommen zu erzielen.


Die Herausforderung bei diesem Anbautermin ist es, einen guten Feldaufgang zu erzielen. Es soll nicht zu viel organische Substanz im Keimhorizont sein. Deshalb sollte das Stroh abgefahren werden. Der Boden soll gelockert sein und eine gute Struktur haben. Soja braucht eine gute Kalkversorgung, hat aber bei guten Bodenvorräten keinen besonderen Düngungsbedarf. Bei der Bodenbearbeitung muss die Bodenfeuchte erhalten bleiben. Walzen nach dem Anbau fördert den kapillaren Wasseranstieg. Bei Trockenheit kann um diese Zeit tiefer gesät werden, weil die Bodentemperaturen um einiges höher als im Frühjahr sind. Die Unkrautbekämpfung ist aber Voraussetzung für entsprechende Druschbarkeit und gute verkaufsfähige Sojaerträge. Bei chemischen Vorauflaufbehandlungen muss die unterschiedliche Sortenverträglichkeit beachtet werden!


Bei Anbau im Juni werden in den Gunstlagen die höchsten Erträge mit SONALI (00) eingefahren. Auch die etwas frühreifere SIMPOL (00) ist geeignet. In normalen Sojalagen werden noch frühreifere Sorten als erfolgsversprechend empfohlen. ES COLLECTOR (000) stellt bei Anbauterminen bis Mitte Juli ein gute Voraussetzung für eine zweite Ernte dar. Nur geringfügig früher, aber ertraglich deutlich unterlegen,
sind die 0000-Sorten.


In der Praxis wurden in den letzten Jahren oft 2 bis über 3 t/ha geerntet. Es ist Geduld beim Warten auf einen passenden Druschtermin im Oktober/November notwendig. Die Ernteware muss auch meist getrocknet werden. Klar ist, dass bei Soja als Zweitfrucht witterungsbedingt größere Ertragsschwankungen möglich sind: durch die kürzere Vegetationszeit mit eventuell höheren Temperaturen und Wetterkapriolen. Aber Soja ist immer ein Stickstoffsammler und ein Bodenverbesserer mit hohem Vorfruchtwert für die Folgekultur!


Autor: Josef Plösch, RWA Saatgut